Die Schule muss im Dorf bleiben

12. Januar 2011

Am 13. Februar 2011 stimmen wir auch im Kanton St.Gallen über eine Schulwahl-Initiative der Elternlobby Schweiz ab, diesmal für die Oberstufe. Gerade in unserem Kanton bedroht das Vorhaben der Initianten die Existenz vieler Dorf- und Quartier-Schulen. Wenn Kinder aus öffentlichen Oberstufen in Privatschulen oder in die Schulen anderer Gemeinden abwandern, drohen Schliessungen von Klassen oder ganzen Schulen, umso mehr, als die Bevölkerungsentwicklung die Schülerzahlen sowieso sinken lässt. Am stärksten betroffen sind einmal mehr ländliche Gegenden. Die Schliessung einer Schule wertet ein Dorf ab. Zudem führt der Schultourismus zu längeren Schulwegen. Eltern, die es sich zeitlich und finanziell leisten können, könnten ihre Kinder in eine weiter entfernte Wunschschule fahren – die grosse Mehrheit kann sich das nicht leisten. Deshalb muss die Schule ab einer tragbaren Grösse im Dorf bleiben! Wir werden in Zukunft im Kanton St. Gallen eine Reorganisation der Oberstufe durch die sinkenden Schülerzahlen erleben. Oberstufen wie diejenige von Häggenschwil werden mit oder ohne dieser Initiative kein Überlebenschance haben. Mit der Annahme dieser Initiative sind jetzt noch intakte Oberstufen gefährdet. Dies ist in der aktuellen Diskussion klar zu unterscheiden.

Dass die Initiative auch noch immense Mehrkosten und damit Steuererhöhungen auslösen würde, sei hier nur am Rand erwähnt. Ich stimme am 13. Februar 2011 gegen die Initiative, die nur Schaden anrichten und erst noch viel kosten würde.

Linus Thalmann
SVP-Kantonsrat