Seit 2007 hat sich die «eingetragene Partnerschaft» etabliert und bewährt. Der rechtliche Rahmen für die Gleichstellung unterschiedlichster Lebensformen ist damit gegeben. Mit der «Ehe für alle» wird diese Möglichkeit gestrichen. Wenn homosexuelle Paare die Ehe eingehen können, dann dürfen sie neu Kinder adoptieren. Lesbischen Paaren wird neu auch die Samenspende ermöglicht. Schwulen Paaren bleibt dies naturgegeben vorbehalten. Weiter erhalten lesbische Frauen neu eine Witwenrente, wenn sie über 45jährig sind und die Ehe 5 Jahre gedauert hat – übrigens auch dann, wenn die Betroffene kinderlos ist und immer voll im Erwerbsleben stand. Das ist ein unnötiger Ausbau des Sozialstaates. Schwule erhalten hingegen nichts, da die Witwerrente in der Schweiz schlechter gestellt ist.
Man kann von diesen Fakten halten, was man will. Sicher ist: Die Befürworter dieser Vorlage werden bald noch weitergehende Forderungen stellen. Ist die «Ehe für alle» eine Gleichstellungsvorlage? Mitnichten. Es stellt sich die Frage der Gewichtung: Einzelinteressen stehen dem Wohl von Gesellschaft, Familie und Kind gegenüber. Ich stimme NEIN zur «Ehe für alle».