Leserbrief zu «Das ist keine Steuererhöhung» von Roman Hertler im St. Galler Tagblatt vom 31. Oktober 2015:
Eine Beschränkung des Pendlerabzugs wäre keine Steuererhöhung?
Das Komitee aus BDP, CVP, EVP, Grünliberalen, FDP und Umweltfreisinnigen wirbt für die Annahme des XI. Nachtrags zum Steuergesetz bzw. der Beschränkung des Pendlerabzugs. Die Politikerinnen und Politiker führen dabei an, dass die Beschränkung des Pendlerabzugs keine Steuererhöhung sei, da die Massnahme nicht breite Kreise der Bevölkerung treffen würde. Das ist Schönfärberei. Die Beschränkung des Pendlerabzugs träfe rund 56‘000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Kanton St. Gallen. Diese Personen könnten einen geringeren Steuerabzug geltend machen und würden folglich mehr Steuern bezahlen. Das ist eine Steuererhöhung! Diese Massnahme wäre ungerecht, da Pendlerinnen und Pendler, die mehr als 11.3 Kilometer Arbeitsweg mit dem Auto zurücklegen müssen, mehr Steuern bezahlen müssten. Diese Massnahme wäre unsozial, da sie gezielt Pendlerinnen und Pendler belasten würde, die etwa zu Randzeiten arbeiten müssen und daher keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können.
Ich empfehle Ihnen deshalb, am 15. November den XI. Nachtrag zum Steuergesetz bzw. die Beschränkung des Pendlerabzugs abzulehnen.
Ivan Louis, Kantonsrat SVP, Kirchweg 672, 9650 Nesslau