Der Leserbrief von Pius Bürge am 4. November kann nicht unbeantwortet bleiben.
Jetzt wird es richtig gemein, Unsinn und Lügen werden verbreitet aber Fakten werden verschwiegen.
Dass der Steuerabzug für Eltern die ihre Kinder selber betreuen als Herdprämie taxiert wird ist eine Frechheit und Gemeinheit, schlicht eine Diffamierung dieser Eltern. Dass ein Platz in einer Kindertagesstätte pro Jahr Fr. 25000.- bis 30000.- kostet wird verschwiegen. Dass die Eltern je nach Einkommen in jedem Fall nur einen Bruchteil davon bezahlen und der Rest vom Steuerzahler getragen wird, wird ebenso verschwiegen. Über die Steuerabzüge und die damit verbundenen Steuerausfälle die seit 2011 für die Fremdbetreuung (Kindertagesstätte) diesen Eltern gewährt wird, hat man noch nie einen Aufschrei gehört. Aber Steuerabzüge für Eltern die ihre Kinder selber betreuen, sollen angeblich nicht tragbar sein. Ginge es nach der FDP, sollten Eltern die ihre Kinder in die Kindertagesstätte geben, nicht nur maximal Fr. 10100.- sondern maximal Fr. 24000.- pro Jahr abziehen können. Erstens würde das auch mehr Steuerausfälle geben, sicher so viel wie wenn alle einen Betrag abziehen können. Und zweitens die Ungerechtigkeit noch vergrössern. Die Höhe des Steuerabzuges kann jeder Kanton selber festlegen, die Initiative lässt das offen. So gewährt zum Beispiel der Kanton Zug momentan für beide Varianten (Selbstbetreuung und Fremdbetreuung) einen Steuerabzug von Fr. 6000.- pro Jahr. Das ist fair und gerecht. Herr Bürge sollte, statt linke und auch falsche Aussagen und Unsinn zu wiederholen, bei seiner klugen Parteikollegin Brigitte Häberli nachfragen, warum sie für die Familieninitiative ist. Auch einmal den Initiativtext lesen auf Seite 20 im Abstimmungsbüchlein, Art. 129 Abs. 4 (neu). Die Familieninitiative lässt alle Familienformen und Berufstätigkeit offen, alle können selber entscheiden, welchen Weg sie wählen. Sicher ist, dass Familien die ihre Kinder selber betreuen (auch wenn es Verwandte tun), dem Steuerzahler keine Kosten verursachen. Sicher ist, dass Familien die ihre Kinder fremd betreuen lassen, den Steuerzahler mehr kosten als diese über Steuergelder vom Job wieder einbringen, rechnen sie nach. Sicher ist auch, dass Kinder die in ihrer Kindheit rund um die Uhr treue und zuverlässige Kontaktpersonen haben, später auch weniger oder keine Zusatzkosten verursachen. Also ist die Familieninitiative eine gute Lösung für die Zukunft. Wer Steuern sparen will (siehe oben), muss die Familieninitiative annehmen, ich mache es aus Überzeugung.
Hansueli Hofer
Präsident SVP Wattwil